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Als ich mit dem Klöppeln anfing, hatte ich eine gewöhnliche 3 cm starke Styroporplatte. Diese wurde zu einem Kreis von 50 cm Durchmesser geschnitten und anschließend mit Stoff bezogen. Irgendwann war ich es Leid, bei geraden Spitzen die ganze Arbeit vom Brett zu heben und weiter oben wieder aufzustecken. Es musste also ein Verschiebekissen her. Die ersten Versuche bestanden aus einer Spanholzplatte, auf die mit Baumwollstoff bezogene Styroporkissen geklebt waren. Die Ecken hatte ich fest auf der Holzplatte verklebt. Ein Bild hiervon ist am Ende der Bauanleitung zu sehen. Jetzt steht es nur noch als ausrangiertes Erinnerungsstück in der Ecke. Weil das Styropor doch ziemlich schnell zerstochen war, habe ich das zweite Brett mit bezogenem Styrodur gebaut. Allerdings haben hier meine Fingerkuppen beim Nadelstecken dermaßen gelitten, dass ich es immer wieder überarbeitet habe. Filz war die Lösung. Aus der Holzplatte wurde eine Kiste, in der alle Teile verschiebbar sind. Arbeiten kann man auf diesem Brett prima: Ein sehr angenehmes Nadelstecken. Durch die vielen kleinen Teile lässt es sich wunderbar für jede Art von Klöppelarbeit einsetzen - egal, ob die Spitze rund, oval oder eckig ist. Da schon oft Fragen nach der Bauart eines solchen Brettes aufgetaucht sind, habe ich versucht, es hier an Hand von Fotos zu erklären.

Material:

1 Holzplatte 600 x 600 x 12 mm
4 Leisten 618 x 18 x 55 mm
16 - 20 Holzdübel Ø 6 mm
Holzleim
1 Styrodurplatte 40 mm stark
6 Filzplatten 20 x 30 cm, 1 cm stark
140 cm dünner Baumwollstoff, 150 cm breit
Stecknadeln


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Die zurechtgesägten Leisten werden an das Brett gelegt. Hier passe ich sie genau an, weil manche Leisten gebogen sein könnten. Das Markieren nicht vergessen, damit jede Leiste später an die "richtige" Seite des Brettes kommt.


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Wer eine gut ausgestattete Werkstatt hat muss sich nicht mit Gummibändern abgeben. Wir markieren hiermit die Länge der Holzdübel. So weiß man später wie tief gebohrt werden muss.


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Durch die Leiste wird in das hochkant stehende Brett gebohrt. Hierzu benötigt man zwei weitere Hände, die das Ganze festhalten, bzw. bohren.

Auf die gesamte Kante und in die bereits gebohrten Löcher kommt Holzleim.


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Alle vier Leisten werden auf diese Weise gebohrt und geklebt. Auf jede Seite kommen verteilt zwei bis drei Bohrungen und die entsprechenden Dübel.


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An den Ecken werden nochmals je zwei Löcher gebohrt und Holzdübel eingeleimt.
Das Brett sollte jetzt einige Zeit trocknen. Anschließend eventuell noch schmirgeln und lackieren.


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Auf der Styrodurplatte werden die einzelnen Teile mit einem wasserfesten Filzstift aufgezeichnet. Ich habe 3 Teile à 20 x 20 cm, 8 Teile à 10 x 20 cm und 8 Teile mit einer Größe von 10 x 10 cm ausgesägt. Hierfür eignet sich eine ganz gewöhnliche Stichsäge. In Ermangelung anderen Werkzeuges habe ich es einfach ausprobiert. Es funktioniert prima - allerdings sieht der Arbeitsplatz anschließend aus wie nach einem Schneesturm.

Es gibt spezielle Sägeblätter, die aussehen wie ein Brotmesser und beim Sägen nicht soviel Dreck machen. In 3 Baumärkten wurde mir gesagt, dass es so etwas nicht gibt. Allerdings habe ich so eins schon von einem Bekannten bekommen. Leider passt es nicht in unsere Säge. So ist es leider noch oft, wenn frau im Baumarkt ein bestimmtes Werkzeug sucht... Hier der Beweis, dass solche Sägeblätter doch existieren!


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Schneesturm auf dem Teppich. Zum Glück gibts dafür Staubsauger. Die fertig ausgesägten Teile sollten auch abgesaugt werden. Dank der elektrostatischen Aufladung klebt doch einiges fest.


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Auf den Filzplatten zeichne ich die entsprechend großen Teile mit einem Filzstift auf. Mit einem scharfen Messer ritze ich an einem Metalllineal entlang die Schnittkanten vor. Anschließend wird mit der Schere geschnitten. Ich habe festgestellt, dass die Schnitte so sauberer werden.


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Die gesägten Styrodurteile werden in die Kiste gelegt und eventuell noch nachgeschnitten. Hierfür eignet sich ein scharfes Küchenmesser. Es muss genügend Abstand zwischen den Teilen sein, da sie noch mit Stoff bezogen werden, der auch Platz beansprucht.


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Der Stoff sollte unbedingt gewaschen sein, bevor er verarbeitet wird. Es könnte sonst böse Überraschungen geben, wenn später mal etwas auf dem Brett gestärkt wird und sich dabei Farbe vom Stoff auf dem Geklöppelten verewigt.
Die Stoffstücke sollten etwa diese Größen haben: Für 10 x 10 cm - 26 x 26 cm, bei 10 x 20 cm - 42 x 26 cm und bei den 20 x 20 cm Teilen 42 x 42 cm.
Auf den Stoff werden die Filzplatte und das entsprechende Styrodurteil gelegt und auf die gegenüberliegenden Seiten hochgesteckt. Hier kann man ausrangierte Stecknadeln benutzen, die zum Klöppeln nicht mehr gut genug sind. Zum Beispiel solche, die nicht rostfrei sind. An den noch nicht gesteckten Seiten sollte ein Stück Stoff ausgeschnitten werden, da es sonst zu dick aufliegt.


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Die einzelnen Teile habe ich wie folgt "verpackt":
Zunächst den Stoff von oben herunterlegen, dann von der Seite einschlagen und zuletzt alles nach oben ziehen. Dort feststecken.


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So sehen die Teile von unten aus. Manch einer mag sich die Mühe machen, die Stücke einzunähen. Ich halte es aber für überflüssig. Es kommt auf die Arbeit auf dem Brett an. Außerdem kann man so schneller mal den Stoff oder die Styrodurplatte auswechseln.
Es ist uns schon passiert, dass nicht auswaschbare Stärke durch den Klöppelbrief durchgeflossen ist. Der Stoff wurde bretthart und ist nicht mehr zum Klöppeln zu gebrauchen.


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So sieht es dann aus, wenn alles fertig ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dunkle einfarbige Stoffe angenehm fürs Auge sind.

Hier ein Bild des oben angesprochenen "Ersten Versuches" anno 1990.

Die äußeren vier Ecken sind fest verklebt, alle anderen frei beweglich.